Praxis für Humanistische Psychotherapie und Coaching

Gestalttherapie

Die Gestalttherapie versteht Körper, Geist und Seele als Einheit und verbindet die Bewusstheit des Hier und Jetzt mit Körperwahrnehmung, Lebensfreude und kreativer Kompetenz. Die flexible und vielseitig anwendbare Methode orientiert sich weniger an Störungen, denn an Ressourcen und Lösungen. Sie baut auf der Überzeugung auf, dass der Mensch das Potenzial zu geistiger Gesundheit besitzt und außerdem die innere Motivation, zu wachsen und kreative Lösungen zu finden.

 

Im Menschen sieht die Gestalttherapie eine Persönlichkeit mit individueller Lebensgeschichte, eingebettet in die Interaktion mit ihrem sozialen Umfeld sowie in die gesellschaftlichen Bedingungen als dem Hintergrund der aktuellen Situation. Mensch und Umfeld stellen dabei ein Gefüge beständiger Wechselwirkung, Beeinflussung und Veränderung dar.

 

In der Gestalttherapie geht es im Wesentlichen darum, selbstsabotierende Gedankenmuster, dysfunktionale Verhaltensweisen oder traumatische Situationen (sogenannte „offene Gestalten“) zu bearbeiten und den blockierten Organismus wieder in Kontakt mit dem Fluss seiner Lebensenergie sowie in Austausch mit seiner Umwelt zu bringen. Bildlich gesprochen soll die „Gestalt“, die sich als Konflikt oder Spannung von ihrem Hintergrund abhebt, wieder so integriert werden, dass sie mit diesem verschmilzt und nicht mehr als problematisch wahrgenommen wird.

 

Die Gestalttherapie vollzieht sich als eine lebendige Interaktion zwischen Klient und Therapeut und arbeitet ganz wesentlich mit der Beziehung der beiden im Hier und Jetzt. Ausgangspunkt für die Erforschung des Selbst und der dabei zutage tretenden Wachstumshemmnisse sind meist Fragen und Probleme, die in den gegenwärtigen Erlebnissen des Klienten auftauchen. In dem gezielt initiierten Prozess werden die oft destruktiven Anpassungsformen mit bewusstseinsfördernden und erlebensorientierten Methoden entschlüsselt und aufgearbeitet und Möglichkeiten zu einer Neugestaltung entwickelt. Ziel des therapeutischen Prozesses ist die Emanzipation und Selbstbestimmung des Klienten.

 

Die Gestalttherapie geht auf Fritz und Lore Perls, zwei aus Nazi-Deutschland nach Amerika ausgewanderte Psychoanalytiker, zurück. Ihre Wurzeln liegen neben der Psychoanalyse u. a. in der Theorie der menschlichen Begegnung von Martin Buber, dem Existenzialismus, dem Taoismus und dem Zen. Und neben dem Gespräch kommen auch Elemente aus dem Psychodrama, aus kreativen Medien oder Bewegung zum Einsatz.